Fütterung (und Pflege) – der Schlüssel zum Aufbau eines widerstandfähigen, wenig krankheitsanfälligen Körpers

Barfen oder möglichst viel Rohkost und Frischfutter? Oder (selbst) Vorgekochtes bzw. anders haltbar- oder „verträglicher“ Gemachtes? Nass- oder Trockenfutter? „Leckerlis“, also Extrabelohnungen in Futterform ja oder nein? Wenn ja, welche und wie viele? Wie oft füttern bzw. mit besonders schmackhafter Nahrung belohnen? Fastentage?… Im Dschungel der Empfehlungen hinsichtlich einer „gesunden“ – entweder möglichst abwechslungsreichen oder „einfachen“, gewohnten und gut verträglichen – Ernährungsweise können sich Tierhalter leicht verlaufen. Aus biologischer Sicht ist es immer gefährlich, sich zu abhängig von bestimmten Lebensmitteln, Essenszeiten oder sehr speziellen Ernährungsformen zu machen – weil die Natur immer für Überraschungen gut und nicht immer alles verfügbar ist, woran sich ein Verdauungssystem bzw. Organismus so sehr gewöhnt hat, dass es zu heftigen Reaktionen kommen kann, wenn dieser „Trott“ gestört wird.

Auch wenn die wilden Verwandten unserer Haustiere gute Orientierungshilfen geben, was von Natur aus gesund für Vertreter oder Vertreterinnen ihrer Art ist, können deren Ernährungsgewohnheiten nicht so einfach auf unsere Haustiere und ihre völlig anderen Lebensumstände übertragen werden, wenn man damit die gleichen gesunden – sinnvollen – Effekte erzielen möchte. Nur weil z.B. ein Wolf nicht öfters als ein Mal am Tag Jagderfolg hat und frisst, heißt das nicht, dass wir unseren Hunden auch diese Vorgabe machen müssen bzw. aus gesundheitlicher Sicht machen sollten. Bei der heutigen Beanspruchung vieler Tiere im Alltag halte ich es – im Hinblick auf zu große Blutzuckerschwankungen – sogar eher für gefährlich, sie längere Zeit hungern zu lassen. Ein Wolf spart sich Energiereserven lange auf und verbringt einen Großteil seines Tages mit Ruhen; wenn der Hunger ihn wieder auf die Jagd treibt, kann er sich hinterher meist satt oder sogar überfressen.

Dass es nicht ihrer Gesundheit dienen kann, der reinen Beutefresserin Katze Futter mit hohen Anteilen an für sie kaum oder gar nicht verdaulichen, ungekochten pflanzlichen Kohlenhydraten zu füttern, um ihren Energie- bzw. Kalorienbedarf zu decken, dürfte nicht schwer nachzuvollziehen sein. Allerdings ist es genauso unausgewogen und auf Dauer ungesund, sie nur mit reinem Muskelfleisch ernähren zu wollen, da sie von Natur aus ihre Beute meist komplett mit (oft pflanzlichem!) Mageninhalt, Knorpel, Knochen, Fell etc. verspeist.
Als Biologin bin ich übrigens nicht überzeugt, dass man Katzen nicht auch rein mit pflanzlichen Proteinen ernähren KANN, solange diese alle für sie essentiellen Aminosäuren enthalten und bei Bedarf künstlich Taurin zugefügt wird.

Industriell hergestelltes Fertigfutter für Kaninchen, Nager und Vögel ist häufig zu einseitig auf das Verdauungssystem dieser Tiere ausgerichtet, das ja schon mit dem Einsatz von Zähnen und Schnabel beginnt. Deren lebensnotwendige Abnutzung wird oft gar nicht berücksichtigt.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Natur, einen Garten, Balkon oder auch nur Töpfe vor einem Fenster zur Ernte eigener Futtermittel zu nutzen. Wer sich selbst das Sammeln oder die Anzucht und Ernte nicht zutraut (obwohl ich dabei immer gerne Hilfe leiste) oder zumuten möchte, findet heutzutage alle möglichen Saaten, Nüsse, Kräuter, Gemüse- und Obstsorten, frisch oder getrocknet, leicht im nächsten größeren Supermarkt oder notfalls über den Versandhandel.

Als Futterzusatz zur gesunden Nahrungsergänzung, aber auch als Tees, für Auflagen und Umschläge, lassen sich die Heilkräfte der Natur in Form von Kräutern und Gewürzpflanzen, Ölen und Pflanzensäften nutzen, um diversen Krankheitssymptomen zu begegnen: Ihre Wirkungen sind – dadurch, dass neugierige und experimentierfreudige Menschen sie seit Jahrtausenden nutzen – gut „erforscht“, schwere, akute Nebenwirkungen und Langzeitfolgen also bekannt bzw. durch Beobachtungen oder eigene Erfahrungen bestätigt; weitaus besser als ständig neue in unterschiedlichsten Labors synthetisch hergestellte Medikamente! Da sich Tiere und Pflanzen in ihrer Evolution gemeinsam entwickelt haben, meiden Tiere – je nach ihrer individuellen Lernfähigkeit – von Natur aus (bzw. durch die Erfahrungen ihrer Vorgängergenerationen, die ihnen mit auf ihren Lebensweg gegeben wurden) – alles, was sich für ihre Sinnesorgane oder ihren Stoffwechsel „ungewöhnlich“ bzw. „nicht gut“ (möglicherweise giftig) anfühlt.

Bei aller wissenschaftlichen Herangehensweise lasse ich bei meiner ganzheitlichen Betrachtung die emotionale Seite der Fütterung – die Liebe, die durch den Magen geht – natürlich nicht außer Acht. Für mich muss sowohl dessen Zubereitung als auch das Essen Spaß machen! Es macht anfangs weder allen Menschen noch Tieren Spaß, sich von „convenience“ oder „fast food“ und Geschmacksverstärkern oder anderen „(Zauber-)Tricks“ bzw. „Geheimrezepturen“ von Lebensmittelherstellern und -herstellerinnen auf eine natürlich einfache Ernährung ohne viel Hokuspokus umzustellen. Im Hinblick auf die Aussicht, irgendwann möglicherweise täglich – möglicherweise mehrmals am Tag – bittere Pillen mit einem breiten Spektrum an Nebenwirkungen schlucken zu müssen, lohnt sich der Aufwand trotzdem für viele.

Falls Du der Typ Mensch bist, der gern genaueste Futteranalysen und -berechnungen erstellt bzw. sich erstellen lässt, um sich akribisch genau daran halten zu können, dann empfehle ich Dir eine Tierernährungsberaterin oder einen -berater. Denn: Ich setze eher darauf, systematisch – mit Dir und dem Tier, für das es bestimmt ist, zusammen – eine möglichst breite Palette an Futtermitteln auszuwählen, die aus biologischer Sicht besonders für Dich und Dein Tier geeignet (weder schon in geringen Dosen giftig noch bei Dauerkonsum gesundheitsschädlich) sind und die Du anbieten kannst. Durch genaues Beobachtungen und Notizen, zu denen ich Dich gerne anleite, kannst Du am Ende mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen das individuell auf Deine Möglichkeiten und Dein Tier abgestimmte Futter zusammenstellen.

Auch hinsichtlich der (Körper-)Pflege Deines Tieres kann ich Dir in erster Linie helfen, selbst herauszufinden, worauf Du im Sinne der Gesundhaltung Deines Tieres besonders achten solltest und wobei bzw. wie Du Deinem Tier eventuell behilflich sein können.

Für die Zukunft habe ich geplant, „Kräuterführungen für Haus- und Heimtiere (oder gegen unliebsame Mitbewohner, z.B. in Küche, Bad, Keller oder Dachboden)“ anzubieten – halte die Augen offen nach einer Ankündigung oder kontaktiere mich, wenn Du selbst gerne eine Führung veranstalten würdest und eine Idee oder Vorschläge hast, wo und wann wir das zusammen umsetzen könnten.