Über mich … Dr. rer. nat. Kerstin Reuther, Diplombiologin

„Die Kerstin und ihre Tiere!“ ist der Satz meiner Oma, der mir nach Jahrzehnten hin und wieder immer noch in den Ohren klingt. Wenn ich mal wieder alles fallen und liegen lasse, um mich um ein Tier zu kümmern, das anscheinend Hilfe gebrauchen kann, vom ertrinkenden Käfer über abgestürzte Nestlinge bis hin zu Katzenwaisen.

Obwohl ich als Kind davon geträumt habe, Tierärztin zu werden, habe ich mich – heute würde ich sagen: glücklicherweise; denn unsere gelehrte Schul-, also auch Tiermedizin steht in meinen Augen heute viel zu sehr im Schatten einer markt- und umsatzorientierten Pharmalobby statt sich an einer möglichst impfstoff- und medikamentenfreien Gesundhaltung von Tieren zu orientieren – nach der Schule für ein Biologiestudium entschieden: Um so viel wie möglich über Tiere, die Natur, das Leben zu lernen und Zusammenhänge zu verstehen, und wie ich Tieren damit am ehesten helfen kann.
Meine Abneigung gegen Tierversuche hat mich von der Zoologie zunächst zur Anthropologie und Botanik getrieben. In Kombination mit Pharmakologie und Toxikologie wollte ich dadurch mein Wissen über Heilpflanzen und andere medizinisch wirksame Mittel erweitern.
Nach dem Sudium habe ich als Lehrerin an einem Gymnasium Biologie unterrichtet, in einer Privatarztpraxis für biologische Medizin gearbeitet  und bin – nach meiner Promotion – im Rüsselsheimer Tierheim gelandet, mit einem mehrmonatigen Abstecher in die Wildtierauffangstation TIERART e.V. im Pfälzer Wald. Die Arbeit mit unter Stressbedingungen – z.B. ohne sicheres soziales Umfeld oder in Gefangenschaft, mit eingeschränkten Möglichkeiten, individuelle Bedürfnisse auszuleben – lebenden Tieren hat mich besonders geprägt und meinen Blick auf Krankheiten und Gesundheit verändert.
Zusätzlichhabe ich vor 20 Jahren am eigenen Leib – nach einem Autounfall und einer Woche im künstlichen Koma, mit geflicktem Leberriss, Pneumothorax, verschraubtem Becken und Oberschenkel sowie gebrochenen Rippen und Schulterblatt – erfahren, welche enormen Heilungskräfte meinem Körper mit auf den Weg gegeben wurden.
Dass jedes Lebewesen damit ausgestattet wurde und sie nutzen kann – davon haben mich alle meine Erfahrungen zusammen überzeugt.
Heute bin ich mit Leib und Seele Biologin, sozusagen Lebensforscherin oder auch Verhaltensökologin, die Vorgänge verstehen und „Dingen“ – vor allem Verhaltensweisen von Tieren, aber auch Menschen, Pflanzen und allen anderen lebenden Organismen, auch im Zusammenspiel mit toter Materie – auf den Grund gehen will, um ihre ökologische Bedeutung zu verstehen.
Mit meinem Freund lebe ich in Königshofen im Taunus (wo ich bis zu ihrem Tod mit etwa 17 Jahren, 2020, über 2 Jahre auch eine „zuckerkranke“ Terrierhündin gepflegt habe, die ich als Opfer der Tiermedizin bzw. fehlenden Kenntnisse über körperliche Stresserscheinungen und Möglichkeiten, sie zu beheben, betrachte). Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, bei der Fülle an Information (die man von Tierärzt/innen, in persönlichen Gesprächen, aus Büchern oder im Internet und über andere „fortschrittliche“ Medien bekommt) sinnvolle Entscheidungen für das eigene Tier zu treffen und möchte meine daraus gewonnenen Erkenntnisse weitergeben.
Obwohl ich eine Tierheilpraktiker-Ausbildung an der Paracelsus-Schule in Mainz absolviert habe, konnte ich mich nicht dazu entschließen, ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen, dass ich eine wissenschaftliche Abschlussarbeit verfassen kann. Ich habe also darauf verzichtet, nur für ein neues Zertifikat, das ich anderen Menschen zeigen kann, unter Beweis stellen zu wollen, dass ich mir Informationen merken kann, die mir andere geben, bzw. nachmachen kann, was andere mir vorher gezeigt haben (die zudem immer noch viele biologischen Aspekte von Gesundheit und Krankheit ziemlich außer acht lassen und Selbstheilungskräfte nicht möglichst wirkungsvoll in Ruhe arbeiten lassen, sondern anregen wollen, um Heilungsvorgänge mit „Heilmitteln“ zu beschleunigen).

Was Tiere krank macht, ist meiner Meinung nach ihr Konflikt zwischen dem „was in ihrer Natur liegt“ und ihrer „modernen Lebensweise“ zusammen mit uns Menschen, so dass sie nur gesund werden können, wenn sie die darin ihren Frieden – eine neue Lebensaufgabe – finden können.

Ich bin überzeugt, dass das Wunder des Lebens es möglicht macht, dass Tiere auch unter scheinbar sehr „ungesunden“ Lebensbedigungen, die stark von ihren natürlichen abweichen können, ein gesundes und glückliches Leben führen können. – Wenn wir ihre individuellen Bedürfnisse (z.B. nach Führungspositionen oder Begleitdienst- und Beschützeraufgaben) verstehen und – notfalls mit kreativen Ideen – dafür sorgen, dass diese so gut wie möglich erfüllt werden.

Daran kann in meinen Augen jede/r Tierhalter/In aktiv mitwirken! Jede/r kann seinem Tier ein gesundes und glückliches, ausgeglichenes Leben – zwischen aktiven An- oder Entspannungs– und passiven Erholungs- oder Unterhaltungphasen – ermöglichen, und ich würde gerne dabei mithelfen – weil das für mich jedes Tier dieser Welt in unserer Obhut verdient hat.